#3 Die Fahrt durch die Dolomiten
[08.09.2015] Heute geht es von Brixen direkt rauf über das Würzjoch (DZ 268) Richtung Dolomiten. Da wir es wie üblich erst etwas später schafften aufzubrechen, machen wir noch unterhalb vom Joch in einer Kehre Pause und bereiten unser Mittagessen zu. Obwohl wir uns noch nicht sehr weit in den Dolomiten befinden ist die Landschaft schon hier klasse! Wir sind fast von allen Seiten umgeben von hohen Bergen.
Oben am Würzjoch angekommen machen wir eine kurze Wanderung und genießen auf einer Almwiese den sonnigen Nachmittag. Ich mache ein paar Fotos und Marlene liest an ihrem Buch weiter. Es wird schnell kühler und wir beschließen weiterzufahren, unsere Nacht wollen wir dieses Mal etwas weiter unten verbringen, in der Hoffnung der Kälte in der Nacht etwas zu umgehen.
Es geht also weiter Richtung Stern, kurz vor einer großen Brücke fahren wir rechts einen kurzen Schotterweg runter Richtung Bachbett. Dort finden wir, wie für unseren Bus geschaffen, eine kleine Parkbucht auf der Wiese. Mittlerweile ist es dunkel und wir können einen tollen Sternenhimmel bewundern, die Berge um uns können wir nur erahnen.
[09.09.2015] Weiter geht’s über den Passo di Valparola (DZ 258) und danach über den Passo di Falzarego (DZ 259). Laut Alpenstraßenführer sollen beide Pässe außergewöhnlich sein. Meiner Meinung nach trifft dies landschaftlich absolut zu, aber mir sind hier einfach zu viele Autos und Motorräder unterwegs, ich hätte gerne mal wieder eine schöne Schotterstrecke wo sonst niemand außer uns anzutreffen ist.
Nach dem Joch fahren wir kurz bergab und schummeln uns dann unter einer Höhenbegrenzung (max 2,50) durch um zu den Cinque Torri hoch zu fahren. Die Straße verläuft unglaublich steil und die Kurven sind sehr uneinsichtig. Ich hoffe nur, dass uns keiner entgegenkommt. Auf anfahren oder zurücksetzen bis zur nächsten Ausweichstelle habe ich hier wirklich gar keine Lust. Aber es verläuft alles gut und wir sind oben. Völlig überrascht sind wir, als wir den total zugeparkten Parkplatz sehen, dass liegt wohl daran das man hier angeblich sehr gut klettern kann. Es sind viele Engländer und Franzosen da.
Unser Kletterzeug lassen wir allerdings im Auto und schauen uns den Felsen erstmal so an. Wir gehen einen sehr schönen Rundweg um die Cinque Torri und schauen uns das Treiben am Felsen an. Die Absicherung scheint hier nur sehr sporadisch zu sein, teils gar nicht vorhanden. Wir haben aber gerade auch gar keine Lust mehr aufs klettern, da uns hier eindeutig zu viel los ist. Beim wegfahren noch kurz über den Slowaken geärgert der uns auf einen Meter hinten drauf geparkt ist (man muss dazu sagen das wir hangaufwärts geparkt haben, bei einer Steigung wo man kaum anfahren kann).
Es geht weiter über einen sehr kleinen Pass nach Slowenien, ohne unseren Straßenführer hätten wir diesen Pass nie gefunden. Auf der einstündigen Fahrt treffen wir nur ein Auto an. Die Straße schlängelt sich in engen Kurven durch den dichten Wald und nach einer Brücke befinden wir uns in Slowenien. So stelle ich mir einen Grenzübergang vor und nicht wie auf einer 4 spurigen Autobahn mit anstehen bei der Mautstation.
Nun kommt die Strecke auf die ich mich schon den ganzen Tag freue: Zitat Denzel: „Die ehem. Militärstraße auf den Stol ist für Mountainbiker und Lenker von wendigen Kleinwagen mit etwas größerer Bodenfreiheit, die sich auch gerne auf rumpligen Schotterpisten bewegen, ein wahrer Leckerbissen!“
Verspricht auf jedenfall ne Menge Spaß und wenig Leute. Es ist schon früher Abend und wir fahren die Strecke (wie sich später rausstellte in entgegengesetzter Richtung, was ich aber nur empfehlen kann!) hinauf. Die Beschreibung im Führer hat nicht zu viel versprochen, es geht über sehr groben Schotter bergauf. Mehrmals queren wir tiefe Wasserrillen, der Bus neigt sich teilweise stark zur Seite, aber wir schaffen es ohne aufzusetzen. Die meiste Zeit müssen wir im ersten Gang fahren, ab und zu geht’s auch im zweiten Gang. Schneller will ich unseren Bus nicht über den groben Untergrund jagen.
Noch nicht am Joch angekommen passieren wir eine kleine Hütte und parken hier um dort die Nacht zu verbringen. Seit unserem Reisebeginn ist hier der wohl ruhigste Ort den wir bis jetzt aufgesucht haben. Die Temperatur in der Nacht hält sich in Grenzen und wir schlafen ungestört bis zum nächsten Morgen.
[10.09.2015] Wir fahren den Pass weiter bergauf und kommen kurze Zeit später oben am Joch an. Es weht ein starker kalter Wind und wir sind froh weiter unten übernachtet zu haben. Bis auf ein paar Kühe sehen wir niemanden. Zum frühstücken ist es uns hier zu kalt, also nehmen wir den Abstieg der sich wieder auf groben Schotter in vielen Kehren Richtung Tal schlängelt.
So machts einfach viel mehr Spaß wie auf geteerten Wegen. Ich freu mich auf jeden fall schon auf Albanien mit seinen angeblich abenteuerlichen Straßen. Von der Fahrt ins Tal haben wir auch ein paar Videos gemacht, vielleicht stell ich diese bei Gelegenheit noch online. Marlene hat diese sehr gekonnt mit schönem südtiroler Dialekt unterlegt J, ich bin der Meinung wir sollten in diesem Stil noch einen kleinen Video-Blog führen.
Nachtrag: Haben nun ein kleines Video hochgeladen!
In der Mitte der Serpentinen frühstücken wir ausgiebig bei bestem Wetter und geniesen die Ruhe. Danach geht’s weiter in Slowenien.
Hey Ihr zwei!
Des is ja a pfundigs Fruehstueck! Lassts such weiter but gehen!
Hey Louis, schön von dir zu hören. Sind gerade in Albanien und lassen uns es auf unserem erstem Campingplatz gut gehen!
Viele Grüße,
Marlene&David