#10 Startschwierigkeiten in Albanien

[25.09.2015]         Leider schreibe ich den Bericht erst eine Woche später, die letzten Tage hatten wir hier in den Albanischen Alpen sehr viel zu erleben. Aber ich versuch mal ob ich noch alles zusammen bekomme, anhand der Fotos wird wir das schon gelingen. Unsere Fahrt nach Vermesh wird deswegen nicht so ausführlich, aber ab Theth gibt es wieder viel zu erzählen. Los geht’s:

 

Wir fahren ohne große Stops durch Montenegro an der Küste entlang. Als wir die albanische Grenze erreichen, passiert mir ein großes Missgeschick das unseren Nerven, nach dem Desaster mit dem Pfefferspray, hätte erspart bleiben können.

Wir haben Pass und Versicherungskarte schon vorbereitet, als mich der Beamte nach den Papieren fürs Auto fragt muss ich kurz überlegen. Ah, klar, in meinem zweiten Geldbeutel, den ich immer gut verstecke. Ich gehe hinter in den Bus und suche, finde nichts. Verdammt, bevor ich noch weitere Minuten den ganzen Verkehr an der Grenze aufhalte, sage ich, dass ich erst mal suchen muss. Der Beamte schaut mich sehr skeptisch an und sagt ich soll etwas weiter vorne halten und dort suchen.

Es fühlt sich nach einer Ewigkeit an, wir haben mittlerweile fast das komplette Auto zerlegt. Unter der Matratze ist er diesmal nicht (haben schon mal Slowenien lange danach gesucht), Marlene wird langsam unruhig und ich versuche mir einzureden, dass der Geldbeutel noch irgendwo sein muss, werde aber auch langsam nervös. Als ich dann unsere Essenskiste durchsuche finde ich ihn. Jetzt fällt mir wieder ein, dass ich ihn dort vor unserer Tour nach Dubrovnik versteckt habe mit dem Gedanken „In der Essenskiste sucht den bestimmt keiner“, da hatte ich wohl leider recht.

Nach geschlagenen 20 Minuten gehe ich endlich zum Grenzer und gebe ihm die Papiere. Dieser schaut mich äußert skeptisch an und ruft irgendjemanden an. Ich befürchte das schlimmste und sehe schon 3 Beamten und einen stinkenden Hund unseren Bus durchsuchen. Ich bin sichtlich erleichtert als er mir unsere Papiere zurückgibt und uns gute Weiterfahrt wünscht. Puuuhhhhhh.

Ich bekomme erst mal noch einen gerechtfertigten Anschiss von Marlene, ich solle meine Sachen nicht immer an den unterschiedlichsten Orten verstecken und diese dann vergessen. Da hat sie wohl recht.

 

Wir fahren noch vorsichtig bis zum Campingplatz in Skhoder (es wird von vielen Leute davon abgeraten nachts unterwegs zu sein, ungesicherte Baustellen, Schlaglöcher, Straßenabbrüche, etc. sind an der Tagesordnung), um dort in der Nähe bis zum nächsten Morgen zu schlafen. Bis auf etwas Treiben in der Stadt Skhoder, sehen wir von Albanien noch nicht viel. Die Straßen waren auch noch sehr gut zu befahren.

 

[26.09.2015] Da wir in der Nähe vom Campingplatz übernachtet haben, fahren wir gleich in der Früh auf den Platz, unser erster Check-In auf einem Campingplatz seit Beginn unserer Reise. Wir sind begeistert von der tollen Lage am See, den günstigen Preisen, dem guten Essen und endlich mal warm duschen!!! Wir waschen unsere Wäsche und nutzen den Platz bis zum Schluss aus, check-out am nächsten Tag um 12 Uhr. Als wir am Morgen noch Milch (stellte sich aber als Joghurt heraus) und Butter bei einem kleinem Laden kaufen, wurden wir erst mal gut verascht und haben viel zu viel bezahlt, was aber fast eine Ausnahme bleiben soll.
Vermosh-5500

Nun geht es los, den ersten Tag auf albanischen Straßen unterwegs. Wir haben es uns schlimmer vorgestellt, es sind zwar oft Kühe, Hunde, Schweine, Schafe mitten auf der Straße, aber man kommt gut damit zurecht. In großen Städten oder viel befahrenen Straßen mag das wohl anders aussehen.
Unser erstes Ziel ist das Vermosh-Tal ganz im Norden Albaniens. Der erste Teil verläuft über eine neu asphaltierte Straße, wie man sie auch in Deutschland finden würde. Ab der Mitte der Strecke befinden wir uns auf einer Baustelle, hier wird der restliche Weg bis nach Vermosh zur Asphaltierung vorbereitet und wir müssen oft warten, bis die Bagger uns den Weg freiräumen, damit wir unsere Fahrt fortsetzen können. Wir sind überrascht über die Freundlichkeit der meisten Albaner, ein Winken und Grüßen unsererseits wird meistens mit großem Lächeln erwidert.

Sobald man als Ausländer erkennt, wird meistens freundlich gehupt. Anfangs dachten wir noch unser Licht oder sonst was am Auto sei kaputt, da wir ständig angehupt wurden. Auch sehr nett waren die Leute die nach dem Vorbeifahren nochmal zurücksetzten, um sich zu erkundigen ob wir ein Problem mit unserem Auto haben, es wurde gelacht als wir erklärten, alles sei in Ordnung, wir haben nur angehalten um die Schafe anzuschauen.

In Vermosh verbleiben wir nicht sehr lange, das Wetter ist etwas schlecht, es nieselt und es ist kalt. Wir fahren nach kurzem Spaziergang wieder bis kurz vor Tamare und schlafen ein zweites Mal auf einem Rastplatz direkt neben der Straße. Unser Beet mit Schnittlauch und Petersiele haben wir dort einen Abend zuvor vergessen, zu Freuden der Kühe war davon aber leider nichts mehr übrig .
Am nächsten Morgen „unterhalte“ ich mich noch eine Zeit lang mit einem Hirten, der Futter für seine Schafe auf den Berg bringt. Ja, glaub das hab ich so richtig verstanden.

Wir statten dem kleinem Dorf Vukel noch einen Besuch ab, die Straße dorthin ist in einem etwas schlechterem Zustand. Kein Asphalt, ausgewaschen, teils große Steine, für unseren Bus kein Problem, aber wir wundern uns nicht schlecht als wir auf diesen Strecken auch alte Mercedes und Golf’s fahren sehen. Um diese Straßen würde der deutsche SUV-Fahrer einen weiten Bogen machen.

 

Wer Albanien besuchen will sollte auf jedenfall mal bei www.hobo-team.de  vorbei schauen, dort gibt es viele Infos und die Reiseführer sind auch klasse!

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2 Antworten

  1. Felix sagt:

    Sieht ja wunderschön aus dort! Hatte mir das Land nicht so safitg grün vorgestellt. Gute Weiterreise Euch!

    • David sagt:

      Hey Felix, ja hier ist es in der Tat sehr vielfältig. Berge,Meer, Wälder, Seen. Hier gibt’s alles im kleinen Albanien. Nur ne Wūste haben wir noch nicht entdeckt.

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