#38 Frühling in Spanien und durch die Wüste Tabernas
So endlich der nächste Bericht, wir haben es leider etwas schleifen lassen, wollten unsere Erlebnisse von Spanien noch niederschreiben, bevor wir nach Marokko fahren. Das haben wir leider nicht geschafft und hier in Marokko in den ersten Tagen so viel erlebt, das wir keine Zeit für unseren Blog hatten. Nun ist es aber soweit. Viel Spaß beim Lesen.
Endlich am Meer!
[19.03.2016] Nach dem kurzen Stop in den Bergen Spaniens zieht es uns weiter in den Süden. Wir sehnen uns nach Sonne und mehr Wärme. Zwei Tage später sind wir am Strand La Higuerica, kurz hinter Aguilas. Schon kurze Zeit davor sehen wir unglaublich viele Wohnmobile die an der Küste stehen. Ich dachte zuerst, das es sich hier um einen Campingplatz handelt, als mir auffällt das diese da einfach so frei rumstehen bin ich schon sehr verwundert. Sowas habe ich wirklich noch nie gesehen.
Natürlich ist auch am Strand Higuerica wahnsinnig viel los. Wir bevorzugen normalerweise eher ruhige Plätze und sind ganz froh, das wir doch noch einen Platz, einige Meter von den Massen entfernt, finden. Der Weg dorthin ist etwas eng und steinig, was wohl viele Wohnmobilisten abschreckt, für einen Bus (auch nicht Syncro) allerdings kein Problem.
Wir genießen die Sonne und machen am nächsten Tag noch eine kleinen Spaziergang in der Nachbarsbucht. Hier gibt es ein paar tolle Höhlen die in den Sandstein gegraben sind. Offenbar hat hier mal jemand gewohnt.
Playa de Plomo
[21.03.2016] Auf dem Weg zum Playa de Plomo verfahren wir uns etwas (eine Piste zu früh abgebogen) und wundern uns wie heftig der “holprige Weg” den uns Nica und Söntke beschrieben hat ist. Als es dann plötzlich über größere Felsen steil bergab geht, sind wir uns sicher, dass die beiden hier nicht mit ihrem Kombi langefahren sind. Wir fahren die Piste trotzdem weiter (endlich wieder etwas Offroad Spaß für David) und kommen kurze Zeit später am Strand an. Auf halbem Weg findet ihr übrigens eine super Wasserquelle zwischen Palmen. Das Wetter schlägt um, es wird kalt und verregnet. Wir spazieren/klettern entlang der Felsen an der Küste. Arja zeigt ihr erstes Kletterkönnen, macht waghalsige Sprünge und schreckt vor der Höhe nicht zurück.:)
Die Wüste von Tabernas
[24.03.2016] Am Playa de Plomo haben wir uns kurz mit einem schweizer Pärchen unterhalten die uns etwas von einer Wüste in der Gegend erzählt haben. Wir finden eine tolle Piste durch ein ausgetrocknetes Flussbett. Rechts und links von uns erstreckt sich die karge und schier unendlose Wüstenlandschaft (der eigentlich recht kleinen Wüste). Schließlich finden wir einen schönen Stellplatz und genießen erstmal die Ruhe. Ein starker Wind weht und wirbelt den Staub auf, als es immer mehr Staub wird schauen wir vor den Bus und entdecken den Übeltäter – Arja ist wieder mal leidenschaftlich am Buddeln!
Santa Fè, auf dem Hippie Festival
[24.03.2016] Nachdem das Meer noch sehr kalt ist zum Baden, freuen wir uns seit Tagen auf die heißen Quellen von Santa Fè, die uns Nica und Soentke nur wärmstens empfohlen haben. Es ist schon dunkel, als wir die kleine Straße durch die Olivenheine. Wir sehen uns schon tiefen entspannt in den heißen Quellen sitzen und den Abend genießen, wie wir es in Griechenland taten. Dieser Gedanke hält aber nur kurz an, wir sind noch nicht Mal in der Nähe der Quellen als wir laute Musik vernehmen, als wir dann um eine Kurve biegen sehen wir was los ist. Im Olivenhain stehen diverse Busse und Zelte, der Boden ist stark vermüllt, Leute kommen und gehen. Hoppla, wo sind wir denn da gelandet? Das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt.
Wie wir schnell herausfinden sind wir hier zufällig auf dem Dragon Festival gelandet, angeblich das größte inoffizielle Festival der alternativen Szene in Europe. Die Leute kommen von sehr weit her, nur um hier dabei zu sein. Und wir stolpern einfach darüber!
Wir schlendern ganz kurz durch, da es aber schon dunkel ist und wir tot müde sind, suchen wir uns einen Stellplatz weit entfernt vom Trubel. Die Musik hören wir trotzdem die ganze Nacht. Am nächsten Tag machen wir eine Spaziergang, um uns das ganze mal bei Tag anzusehen. David und ich fühlen uns wie in einer vollkommen anderen Welt, Dreadlocks, knallbunte verrückte Kleidung, schläfrig- benebelter Gesichtsausdruck, Marihuana Geruch, dröhnende Musik, tanzende Leute und die wildesten bunt bemalten Busse und LKW’s.
Obwohl David und ich nun wirklich keineswegs schick angezogen sind, fallen wir hier auf wie bunte Hunde. Wir lassen die Eindrücke auf uns wirken und finden es spannend einen Einblick in eine “andere Welt” zu bekommen. Für 5 Euro “bestellen” wir uns eine leckere Pizza im selbst gebautem Lehmofen, viele Leute bieten hier kleine selbst gemachte Sachen an. Jeder macht was er will, es gibt keine Regeln. Wir sind die letzten Tage viel gefahren und sind eher auf der Suche nach Ruhe, wir haben uns überlegt etwas länger zu bleiben, aber irgendwie ist das dann doch eine Nummer zuviel für uns. Auf den Bildern haben wir leider nicht das volle Ausmaß des Festivals einfangen können, sieht etwas zu ruhig aus! Wir machen noch einen kleinen Spaziergang in der Gegend und genießen die angenehm warme Frühlingsluft und die blühende Landschaft. Besonders schön, die blühenden Mandelbäume.
El Chorro
[25.03.2016] Auf dem Weg nach Tarifa schauen wir noch in El Chorro vorbei, ein Ort der wohl weltweit in der Kletterszene bekannt ist. Wir klettern zwar ein paar Routen, haben aber nicht vor länger zu bleiben.
El Chorro an sich finde ich nicht besonders sehenswert, trotzdem sind hier Unmengen an nicht kletternden Touristen, was wohl dem Caminito del Rey zu verdanken ist. Wir wollen den angeblich kostenlosen Steig durch die Schlucht von El Chorro auch begehen, aber leider erfahren wir, dass eine Reservierung notwendig ist. Der nächste freie Termin ist erst in einer Woche, so lange werden wir nicht warten.
Das Wetter ist hervorragend und wir verbringen zwei entspannende Tage in der Nähe von El Chorro an einem großen Stausee.
Der erste Blick auf Afrika
[27.03.2015] Es ist schon fast dunkel, als wir an der Küste Richtung Tarifa entlang fahren. Es sind noch ein paar Kilometer als wir auf unserer linken Seite die Berge an der Küste Afrikas erblicken. Ich konnte es erst kaum glauben, so nah hab ich mir Marokko nicht vorgestellt, ich bin davon ausgegangen, das man nur an guten Tagen die Küste klein am Horizont sieht. Leider ist es schon zu dunkel für ein passables Bild.
Wir finden schnell einen guten Stellplatz, kochen was zu Abend und fallen müde ins Bett.
Der nächste Morgen, der Wind pfeift, die Sonne ist leider nicht zu sehen, hin und wieder nieselt es etwas. Das alles hält uns aber nicht davon ab, etwas von der frischen Meerluft zu schnuppern. Wir machen einen Spaziergang durch die Dünen und genießen die frische Luft.
Der nächste Tag bringt uns wieder einen schönen Wind und etwas Sonne. Wir verschieben unsere Weiterfahrt und spielen noch etwas mit dem Kite rum. Es ist schon etwas länger her als ich das letzte Mal Kitesurfen war und ich übe erstmal etwas an Land. Nach kurzer Zeit bin ich wieder voll drinnen und hab richtig Lust raus aufs Wasser zu gehen. Nach einem kurzen Check der Wassertemperatur muss ich aber leider feststellen, das hier ohne Neopren nix geht. Ich wollte mir während unserer Reise einen zulegen, bin aber noch nicht dazu gekommen. Schade.
Also bleibt uns nichts anderes übrig, als an Land noch etwas zu üben. Marlene fliegt den Kite auch mal und stellt sich richtig gut an, obwohl sie die starke Windkraft, die auf den Kite einwirkt etwas beängstigend findet.
Weiter nach Marokko!!
Bereits in Santa Fee haben wir eine Email von Martin bekommen, der auf unsere Reise aufmerksam geworden ist. Er schreibt von dem Projekt “NIBRAS” in Marokko, in der Nähe von Outat.
NIBRAS ist ein Verein, der sich im sozialen Bereich engagiert. Es soll eine Vorschule für Berberkinder und Stellplätze für Besucher gebaut werden. Wir haben die Gelegenheit bei dem Projekt mit zu arbeiten, um so einen tiefen Einblick in die marokkanische Kultur zu bekommen.
Da wir in letzter Zeit eher etwas ziellos gereist sind, haben wir uns riesig gefreut. Wir sind schon sehr gespannt, was uns in Marokko erwartet. Mehr über das Projekt NIBRAS und unsere erste Woche in Marokko erfahrt ihr im nächsten Bericht.