#24 Gjipe Teil 2: Alexander und die Suche nach dem King Tuna

Es hat alles mit einen Crêpe angefangen

Am unserem zweiten Tag sitzen wir zusammen beim Frühstück und ich mache Crêpes für alle. Wir wollen unserem „Nachbaren“ eine Freude machen und bringen dem Mann und seiner Begleitung, die 20 Meter neben uns eine kleine Holzhütte bewohnen, zwei Schokoladencrêpe vorbei.

Matheo kommt mit Alexander ins Gespräch und organisiert eine Fahrt in ein nahegelegenes Dorf, um dort für uns alle einzukaufen, denn wir wissen, dass wir hier länger bleiben wollen und unsere Vorräte werden knapp.

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Voraussetzung: Alexander hätte gerne noch einen weiteren Crêpe. Ska problem!

Kurz darauf werden wir zum Abendessen eingeladen, ab hier lernen wir Alexander Tag für Tag besser kennen und trotz großer Verständigungsprobleme entsteht eine gute Freundschaft.

Verständigung in einer unbekannten Sprache

Wir unterhalten uns mit Händen und Füßen und ein paar Brocken italienisch. Wesentlicher Bestandteil jeder Unterhaltung sind die Worte „Problem?“ „Ska Problem!“. Kleines Beispiel: Wir wollen fragen ob wir unser Wasser an seinem großem Tank auffüllen können, deuten auf den Wassertank und unsere Kanister und fragen „Alexander, Problem?“, als Antwort bekommen wir „Ska Problem!“ und füllen unsere Wasservorräte auf.

Wir sind sehr überrascht wie gut sich Matheo mit Alexander zu verständigen weiß, er kann sehr gut mit Gestik sprechen und kann ihm auch kompliziertere Dinge so gut erklären. Da merkt man einfach, dass er schon viel in der Welt unterwegs war und es genug Situationen für ihn gab, um zu lernen wie man sich gut mit Händen und Füßen unterhält. Klingt jetzt erstmal nicht so schwer, aber wie ich feststellen musste ist das gar nicht so leicht, wenn man mit seinem Gegenüber nur 5 gemeinsame Wörter teilt.

Gemeinsames Essen mit Alexander und Familie

Mittlerweile essen wir schon fast regelmäßig bei Alexander und er bei uns.  Zu unserem Glück ist hin und wieder eine seiner Schwestern da (Dolly und Lully) und verköstigen uns alle mit feinster Küche. (An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön von uns allen für dieses enorme Maß an Gastfreundschaft!)

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Es gibt etwas Fisch, immer viel Gemüse und köstliche Bohnensuppe. Das selbstgemachte Pita-Brot mit Feta Käse und zum Nachtisch mit Marmelade, hat es mir aber am meisten angetan. Wir wissen mit unseren Crêpes zu begeistern und steuern auch das ein oder andere Gericht bei.

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Aufgrund der Kommunikationsprobleme kommt es einmal vor das beide Parteien ein großes Essen für alle vorbereiten. Die Sache fliegt erst auf, als beide Essen schon fertig waren. S´ka Problem, dann gibt es eben ein zwei Gänge Menü! Nach diesem großen Festmahl darf natürlich der Raki danach zur Verdauung nicht fehlen.

Wir erfahren, dass er hier den Sommer verbringt, von März bis November. So schön wie es hier ist, nur zu gut nachzuvollziehen!

Die große Suche nach dem King Tuna

Mittlerweile sind wir seit ein paar Tagen am Strand, es wird Zeit mal einen Fisch zu fangen. Wir haben bereits jemanden mit Angel am Ufer gesehen und wie er an einem Nachmittag 3 Fische rausgeholt hat. Wird wohl also nicht so schwer sein!

Als erstes brauchen wir allerdings eine Angel! Wir durchsuchen den Schrott am Strand und finden schon mal ein paar Bambusstecken, die wir als Route verwenden können. Fehlt nur noch eine Angelschnur, Haken und Köder. Nachdem wir Alexander von unserem Vorhaben erzählen gibt er uns ein Wirrwarr aus Haken und Angelleine. Marlene und Arno zerlegen das Chaos an einem Nachmittag säuberlich und wir haben etliche Haken und ausreichend Angelleine. Es kann also losgehen!

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Wir gehen auf den Felsen etwas raus und versuchen unser Glück. Noch sind wir sehr euphorisch und sehen uns schon unseren ersten Fisch in den Händen halten. Als Köder verwenden wir kleine Muscheln die wir überall an den Felsen finden können. Leider fangen wir nichts. Naja Pech gehabt, morgen versuchen wir es nochmal. Aber auch am folgenden Tag haben wir kein Glück. Wir brauchen eine neue Taktik, denn so wird das nichts.

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Am Strand liegt ein Tretboot. „Alexander, pedalone peshke, problem?“ „Ska Problem!“. Juhu, wir haben nun ein Tretboot (wie sich später rausstellt, gehört dies den Miserables) und sehen uns schon damit den großen Fang zu machen und jeden Abend Fisch für alle mitzubringen. Arno arbeitet auf einem Fischmarkt und hat ein paar gute Techniken parat. Wir befestigen eine lange Leine und fahren alle vier das erste Mal mit dem Boot zum fischen. Lange Zeit passiert nichts, es wird bereits dunkel und wir fahren enttäuscht zurück zum Ufer, kurz bevor wie angekommen sind holen wir die Leine ein, damit sich diese nicht im Untergrund verhängt. 5 Meter vor dem Ufer passiert es! Ein Fisch hat angebissen! Wir freuen uns alle riesig über diesen last-minute-catch und holen den Fisch ein. Leider ist es ein äußerst kleines Exemplar. Wir beschließen diesen nicht zu essen und morgen als Köder für einen größeren Fisch einzusetzen, der uns dann alle satt macht.

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Am nächsten Tag fahren Arno und Mateo raus um mit dem kleinen Fisch den großen Fisch zu fangen. Es ist bereits dunkel, wir haben Leuchtsignale ausgemacht. Taschenlampe blinkt: Fisch gefangen. Dauerlicht: Kein Fisch. Rotes Blinklicht: Notfall. Nach einer Stunde der Dunkelheit kontaktiere ich die beiden, Ergebniss: Dauerlicht, also leider kein Fisch.

Als die beiden zurückkehren, erfahren wir, dass unser Köder aufgegessen wurde und kein Fisch angebissen hat.

So erging es uns die nächsten Tage, wir versuchten alles Mögliche. Ich fange an den Felsen am Ufer nochmal einen kleinen Fisch, allerdings wollen die großen Fische diesen nicht. Wir kauften kleine Garnelen auf dem Markt als Köder: Auch hiermit keinen Erfolg. Wir sind nun seit 5 Tagen fast jeden Tag rausgefahren, ohne Erfolg.

Der letzte Versuch

Heute ist das Meer etwas stürmisch, Mateo und Arno fahren trotzdem raus.

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Nach einer Stunde legen sie kurz an, Mateo hat sein Feuerzeug vergessen. Als er wieder zurück kommt stellt er fest, dass eine große Welle das Boot und Arno am Strand erwischt hat. Alle Haken/Köder/Schnüre sind nun mit dem Boot verheddert. Wir haben kein Bock mehr, ziehen das Boot an Land und geben auf.

All unsere Mühen wurden nicht belohnt, es hat wohl einfach nicht sein sollen.

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