#29 Sauwetter in Griechenland und die Hundewelpen

[21.11.2015] Das Wetter schlägt um oder um genau zu sein scheint heute mal nicht die Sonne. Aber wir sind mittlerweile schon eine Woche hier in Meteora und finden heute ist ein guter Tag um unsere Reise in Richtung Süden fortzusetzen.

Wir fahren bis zu dem Ort Trikala und dann Richtung Westen um durch die Berge an die Westküste zu gelangen. Die Tage sind kurz und wir schlagen kurz nach Trikala unser Lager auf, wir haben hier einen schönen Platz am Fluß gefunden. Der Himmel schaut bedrohlich nach Gewitter aus (ich hab mich bei den Farben beim Bild nicht verhauen, es hat wirklich so ausgesehen)

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Modenschau mitten in den griechischen Bergen

[22.11.2015] Am nächsten Morgen machen wir einen kleinen Spaziergang durch den Wald und finden eine tolle alte Steinbogenbrücke. Hier bietet sich uns ein bizarres Schauspiel, die Brücke scheint sehr bekannt zu sein und wird von vielen Leuten der „oberen“ Schicht besucht. Die Damen stacksen in ihren Stöckelschuhen die unwegsame Steinbrücke empor, die Herren in Designerklamotten und stylischen Sonnenbrillen. Keiner von ihnen passt hier irgendwie in diese Landschaft. Eine Gruppe Mädels bittet mich ein Foto zu machen auf der Spitze der Brücke.

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Nur die wenigsten überqueren die Brücke um im dahinter liegendem Wald spazieren zu gehen. Wir allerdings schon und erleben das erste Mal auf unserer Reise richtige Herbststimmung. Die Blätter fallen von den Bäumen, alles ist bunt und man schlendert durch das tiefe Laub.

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Am Ende von unserem Spaziergang will uns eine ältere Dame noch Walnüsse verkaufen, 5 Euro für eine gute Hand voll. Wir winken dankend ab, der Mann mit der stylischen Sonnenbrille schlägt zu.

Die Fahrt an die Westküste

Am heutigen Tag fahren wir die meiste Zeit, das Wetter ist beschissen, es regnet ohne Ende und ich muss aufpassen, dass ich auf den Bergstraßen keine der vielen Steine treffe. Bis zum Meer schaffen wir es leider nicht mehr, wir stellen uns direkt neben die Straße kurz vor Arta. Die meisten Autos die vorbei fahren werden durch den starken Regen der auf unser Dach prasselt übertönt.

[23.11.2015, Montag]  Wir fahren und fahren, nächster Stopp ist Varassova, hier gibt es angeblich tolle Kletterrouten, auch wenn wir wenig Hoffnung haben bei dem Sauwetter klettern zu können.

Marlene:
Seit Meteora hat sich bei mir eine Blasenentzündung  angekündigt, bekanntlich endet eine Blasenentzündung ja meist mit Antibiotika, deswegen wollte ich alles daran setzen, sie mit Hausmittelchen in den Griff zu kriegen. Also trinken was das Zeug hält und irgendwo einen Preiselbeersaft auftreiben. Leider konnten alle Apotheker nur sehr schlecht englisch und ich musste mit Händen und Füßen erklären, was ich brauche, teilweise das Pinkelgeräusch “pssss” nachahmend.  Ganz schön unangenehm, aber nach drei Apotheken hatte ich schließlich meinen Preiselbeersaft. 
Am vierten Tag, nach mehreren Litern Saft und unzähligen Pinkelpausen, war es schließlich immer noch nicht besser und ich wollte einen Arzt aufsuchen. Wie es das Schicksal so wollte, haben wir an diesem Tag keinen Arzt gefunden und am nächsten Tag war die Blasenentzündung wie durch ein Wunder weg. Was für eine Erleichterung!:)

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Erster Tag in Varassova

[24.11.2015]  Die Sonne geht auf, kaum Wolken am Himmel! Wir können es kaum glauben und packen voller Vorfreude unsere Klettersachen zusammen. Die Felsen sehen fantastisch aus und wir können es nicht erwarten in der Sonne zu klettern.

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Nach dem Frühstück geht es dann los, wir suchen den Weg zu einem der Felsen. Der Weg dorthin ist nicht steil und auch nicht sehr weit, aber trotzdem äußerst beschwerlich. Wir müssen uns durch das Gebüsch schlagen, die Sonne brennt auf uns runter.

Endlich sind wir da, die Routen sehen fantastisch aus. Nur die Hitze senkt unsere Motivation heute viel zu klettern, es ist mittlerweile kurz nach 13 Uhr und die eine Flasche Wasser die wir mithaben ist schon zur Hälfte aufgebraucht. Wir klettern zwei tolle Routen, aber danach ist Schluss, wir haben Hunger und Durst und kehren den Rückweg an.

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Ein Geschenk für uns

Als wir an unserem Auto ankommen finden wir völlig überrascht eine riesige Tüte voller Mandarinen, Orangen und Zitronen vor unserem Bus. Hier muss ich noch dazu sagen, dass wir auf dem Weg hierher viele Stände mit Mandarinen gesehen haben. Wir sind am letzten vorbei gefahren und haben uns noch überlegt umzudrehen. Aber haben es dann so hingenommen und gedacht dann soll es wohl so sein :-).

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Kurze Zeit später kommt die großzügige Frau an den Zaun und wir bedanken uns herzlich. Sie bemerkt, dass wir aus Deutschland kommen und holt ihren Mann. Dieser begrüßt uns mit einem lautem „Mahlzeit“, er hat vor langer Zeit drei Jahre in Deutschland gearbeitet. Wir unterhalten uns kurz, bedanken uns und ziehen weiter.

Letzter Abend hier in Varassova

Wir fahren an unseren gestrigen Stellplatz und springen ins Wasser um uns abzukühlen. Unser kleiner Freund von gestern ist auch wieder da und wartet auf sein Abendessen. Wir genießen den restlichen Tag, ich schreibe Berichte, Marlene strickt an ihrer Mütze weiter, denn der Winter naht.

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Morgen früh fahren wir weiter nach Patras.

Die Feuerwehr aus Meteora

[25.11.2015]  In Antirrio angekommen entscheiden wir uns für die Fähre nach Rio/Patras. Die Brücke sieht zwar spektakulär aus, ist aber etwas teurer als die Fahrt mit dem Boot. Wir sind bereits auf der Fähre als ein roter Mercedes (altes Feuerwehrauto) direkt vor uns an Bord fährt. Die zwei Fahrräder auf dem Dach kommen mir sofort bekannt vor.

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Ja klar, wir haben den Bus schon in Meteora beim vorbeifahren getroffen. Ich habe schon damals erkannt das dieser aus Deutschland kommt und habe wie so oft ein Rentnerpärchen darin vermutet. Aber jetzt habe ich ja Gelegenheit mal rüber zu gehen und „Hallo“ zu sagen. Ich bin etwas überrascht, als ich nicht wie vermutet ein altes Ehepaar antreffe, sondern Nica und Söntke aus Norddeutschland.

Die beiden sind, wie wir, auch schon eine Zeit lang unterwegs und froh mal Reisende in ihrem Alter zu treffen. Noch bevor wir den Hafen verlassen, kochen wir zusammen und unterhalten uns. Wir verstehen uns alle auf Anhieb sehr gut und suchen für heute Nacht einen gemeinsamen Stellplatz. Etwas weiter südlich von Patras werden wir fündig. Leider nicht am Strand, aber für eine Nacht in Ordnung.

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Eigentlich wollten sie in Patras die Fähre nach Italien nehmen, haben sich aber nun entschlossen die Sache noch für ein paar Tage auf Eis zu legen um mit uns ein paar Tage zu verbringen. Wir freuen uns über ihre nette Gesellschaft und finden es Klasse mal zusammen mit jemanden unterwegs zu sein!

Ein Sturm zieht auf

[26.11.2015] Wir sind heute nach dem Frühstück an einen Strand gefahren, wir haben richtig gutes Wetter, auch wenn sich am Horizont schon wieder große Gewitterwolken auftürmen. Ich lasse die drei am Strand zurück und mache mich auf die Gegend zu erkunden. Die nächsten Tage soll es viel regnen und ich will einen gemütlichen Stellplatz für uns vier finden.

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Auf Stellplatzsuche

Die Fahrt durch den Wald zieht sich sehr in die Länge, es gibt viele tiefe Pfützen, aufgrund der starken Regenfälle die letzten Tage. Einen umgestürzten Baum muss ich etwas zurecht stutzen um passieren zu können.

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Eine Strecke ist in einem Sumpf und Flussgebiet, die Straße ist stellenweise komplett überflutet. Als ich heute hier unterwegs war, hatte ich noch keine großen Probleme. Ein paar Tage später, bin ich allerdings mit Marlene nochmal dort entlang gefahren und aufgrund des vielen Regens hatte man teilweise das Gefühl mitten durch einen See zu fahren. Obwohl ich die Strecke ein paar Tage zuvor gefahren bin, wurde es zwei Mal richtig knapp. Das Wasser wurde sehr tief und ich hatte Angst das der Bus Schaden nimmt. Ich musste gut aufpassen nicht von der Straße ab zukommen und im tiefen Sumpf zu landen.

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Als ich zurück fahre um Marlene, Nica und Söntke von einen guten Platz zu berichten, fängt es wie aus Eimern an zu gießen. Ich bin mittlerweile schon seit knapp zwei Stunden unterwegs und Marlene ist froh als ich wieder da bin.

Wir fahren im Konvoi zu dem ausgesuchten Stellplatz und schlagen unser Lager auf.

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Wir spannen eine Plane zwischen unseren Fahrzeugen und machen ein Feuer darunter. Unser Feuer hält dem Regen noch stand, ich versuche es verzweifelt am Leben zu erhalten. Aber irgendwann ist es hoffnungslos, ich gebe auf und übergebe das Feuer dem Fluss der sich unter unserem Bus gebildet hat.

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Warten auf die Sonne

Die nächsten Tage sind sehr regnerisch, wir verbringen viel Zeit miteinander und backen Kuchen! Ja Kuchen, wir sind begeistert als wir die Backform für den Gaskocher von Nica und Söntke kennenlernen. So ein Ding brauchen wir auch, wird aber hier nur schwer zu bekommen sein, da müssen wir uns wohl noch was basteln. Leider habe ich davon kein Bild da. Aber den Kuchen haben wir in vollen Zügen genossen 🙂

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Mittlerweile haben wir Nica und Söntke gut kennengelernt. Die Beiden erzählen uns, dass sie vor der Reise mit dem Mercedes mit einem normalen PKW (Kombi) 9 Monate! durch Europa und Marokko gefahren sind. Da ist man mal wieder an dem Punkt wo man sich echt blöd vorkommt, wenn man sich über irgendwelche Unbequemlichkeiten hier im Bus beschwert.

Wir sind auf jeden Fall beeindruckt von dieser Reise und bekommen bei all den Geschichten auch richtig Lust noch mehr von der Welt zu sehen.

Gutes Wetter in Sicht

Die Wolken tun sich auf, wir wollen einen Spaziergang zur einer angeblichen heißen Quelle in der Nähe wagen. Wir sind gerade mal 10 Minuten unterwegs, als sich eine Gewitterwolke zwischen uns und den Himmel schiebt. Es fängt an zu regnen, kurze Zeit später an zu schütten. Der Wind bläst und das Wasser kommt uns waagrecht entgegen. Wir suchen Schutz hinter einem der Büsche und hoffen, dass der Regen bald aufhört.

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Der Regen lässt etwas nach, Marlene verlässt als erste unsere Stellung und flüchtet in Richtung Bus. Ich will noch etwas warten, breche aber kurze Zeit später mit Nica auf. Wir kommen durchnässt am Bus an, Marlene wartet schon, Söntke kommt ganz gelassen ein paar Minuten später an.

Eine Überraschung bei den Quellen

Die Quellen wollen wir uns allerdings trotzdem anschauen und fahren mit dem Bus die paar Kilometer. Vor Ort nehmen wir einen Schwefelgeruch war, finden aber leider keine Möglichkeit für ein heißes Bad.

Als wir das verlassene Gebäude absuchen finden wir ein paar Hundewelpen mit ihrer Mutter, sowie eine griechische Frau die sich um diese kümmert und essen vorbei bringt. Wir sind alle sehr angetan von den kleinen Hunden und bleiben noch eine ganze Zeit lang bei diesen. Nica ist schon eine lange Zeit am überlegen einen Hund aufzunehmen und sieht dies als eine gute Möglichkeit wenigstens einem dieser Hunde zu helfen.

Für Nica stand es außer Frage, dass dies “der Moment” ist und will gleich zwei Welpen mitnehmen. Söntke fühlt sich etwas überrollt und ist im ersten Moment nicht sehr davon begeistert. Nach weiteren Überlegungen ist er aber auch sehr motiviert wenigstens einen der kleinen Hunde mitzunehmen.

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Da die Welpen allerdings noch sehr jung sind, wollen Nica und Söntke in ein paar Tagen nochmal vorbei schauen. In dieser Zeit fahren wir alle für drei Tage etwas weiter in Richtung Süden und verbringen ein paar schöne Tage am Strand. Im nächsten Bericht gibt es also wieder mehr Sonne! Und wir erzählen von unserer ersten Erfahrung mit Workaway.

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