#39 Salam Marocco

Salam Marocco

[30.03.2016] „Bonjour“ sagt der Zollbeamte in Tanger (Marokko) und drückt uns ein Blatt Papier mit französischer und arabischer Schrift zum Ausfüllen in die Hand. Französisch ist hier zweite Landessprache, David weiß ein paar Wörter, ich spreche es überhaupt nicht. Gerade so schaffen wir es das Dokument auszufüllen, nach einer guten halben Stunde werden die Schranken geöffnet und fahren auf marokkanischen Boden!
Palmen, Häuser, Kleider in einem anderen Stil, verrückter Fahrstil, Frauen mit Kopftuch, man merkt sofort, dass man nicht mehr in Europa ist. Wir fahren 50 Meter, an einem Kreisverkehr wird uns dann erstmals Marihuana angeboten. Nicht das letzte Mal, bis wir in Chefchaouen sind. Beim zehnten Dealer haben wir aufgehört zu zählen. Bemerkenswert war auch der junge Mann, der uns c.a. 5 km mit dem Auto gefolgt ist, dann riskant in einer Kurve überholt hat und und raus winken wollte. Wir winkten dankend ab und fuhren weiter. David und ich schmunzeln, hier werden wir noch  einiges erleben…

 

Chefchouen, unterwegs im Rif Gebirge

Wir fahren raus aus der Stadt und fahren Richtung Chefchaouen, die blaue Stadt. Dort gönnen wir uns das erste Mal auf unserer Reise einen Campingplatz und können in Ruhe ankommen.
Wir fallen todmüde ins Bett und freuen uns schon auf die Stadt. Am nächsten Tag erwartet uns erstmal eine Schlange vor dem Bus, nein Moment, eine Raupen-schlange. Sehr interessant was sich diese kleinen Wesen einfallen lassen, um sich vor potenziellen Angreifern zu schützen, in diesem Fall das imitieren einer gefährlichen Schlange.

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Bis wir dann endlich los kommen, ist es dann Mittag und bereits sehr warm (um die 30 Grad). Wir sind die Wärme noch nicht gewöhnt und kämpfen mit Erschöpfung. Zu unserem Erstaunen begegnen uns nur Leute in Jacken, Wollpullis, und Mützen. Uns wird schon beim Anblick richtig heiß, aber anscheinend ist man hier eben andere Temperaturen gewöhnt! 🙂

In der blauen Stadt

Bald sehen wir die Stadtmauer und die leuchtend blaue Stadt. Arja ist etwas schleppend unterwegs, sie hat heute Morgen irgendwo schlechte Fischreste gefunden und sich bereits einmal übergeben. Sowieso sind wir gespannt, wie es mit Arja in Marokko laufen wird. Hunde gelten hier als unrein und die Leute haben in aller Regel Angst vor ihnen. Aber das wird sich bald zeigen…
Wir gehen durch die Stadtmauer, dahinter reiht sich ein blaues Haus nach dem anderen. Alles ist blau, die Türen, die Fenster, die Mauer, der Boden, wunderschön.

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Leider können wir die Stadt zunächst nicht wirklich genießen. Die Leute versuchen sichtlich einen großen Bogen um Arja zu machen, was bei den engen Gassen etwas schwierig ist. Die Mädchen rennen kreischend davon, bei den Jungs scheint es eine Mutprobe zu sein, sich so nah wie möglich ran zu trauen oder Arja mit Hundegeräuschen anzulocken. Die Katzen hingegen weisen Arja in die Schranken.

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Wir versuchen Arja durch die Stadt zu lotsen, mit zwei Metern Sicherheitsabstand zu den Leuten. Von der Stadt kriegen wir erstmal nicht viel mit. Als Arja sich dann nochmal übergibt, beschließen wir, sie ins Auto zu bringen und uns in Ruhe die Stadt anzuschauen.
Es erwies sich als gute Idee nochmal alleine ohne Arja loszuziehen. Wir kehren zurück und können die Stadt genießen, essen Couscous und trinken leckeren Pfefferminztee.  Wir schlender durch die engen Gassen, irgendwie schaut alles gleich aus und doch kommt man nicht zweimal an der selben Türe vorbei. Ich glaub der beste Weg die Stadt zu erkunden, ist es einfach in dem Labyrinth aus engen Gassen verloren zu gehen :-).

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Weiter nach Süd-Osten

Obwohl die Stadt sehr schön ist, ist es uns hier mit Arja zu stressig und wir beschließen weiter zu fahren, Richtung El Orjane. Nachdem wir eine schlechte „Abkürzung“ genommen haben und Ewigkeiten über die Straße holpern (Anmerkung David: 6 Stunden für knapp 200 km!!), finden wir einen wunderschönen Stellplatz für die Nacht. Unsere erste Nacht mitten in Marokko, fernab von großen Städten. Wir fühlen uns sicher und schlafen gut ein.

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Am nächsten Tag brechen wir früh auf, die Landschaft wechselt von einem satten grün in immer trockenere Umgebung, bis wir uns schließlich in der Wüste befinden. Es weht ein starker Wind, der Wüstenstaub wird aufgewirbelt, trotzdem kann man sehr gut das Atlasgebirge erkennen.

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El Orjane

[31.03.2016] Am späten Nachmittag kommen wir schließlich in El Orjane an, wo uns Redouane, Frank, Martin und das Projekt Nibras erwarten. Wir sind die letzten Tage viel gefahren und so freuen wir uns um so mehr in geselliger Runde mit allen Abend zu essen.

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Unserem fast zwei wöchigen Besuch bei Redouane und Familie, sowie dem Projekt „NIBRAS“ werden wir einen extra Bericht widmen. Sorry das es diesmal immer so lange dauert bis wir wieder was von uns hören lassen. Aber das Wetter macht es einem schwer sich um unseren Blog zu kümmern. Entweder ist es viel zu heiß um zu „arbeiten“ oder es gibt zu viel zu erleben. Regentage an denen man den Tag gemütlich im Bus absitzt und am Laptop Sachen erledigt gibt es ja auch nicht 🙂 .

 

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2 Antworten

  1. David sagt:

    Hallo Lyss, da kann ich dich beruhigen. Da hat sich wohl in den letzten 50 Jahren viel getan ;-). Wir fühlen uns äußerst sicher und von der Freundlichkeit und Herzlichkeit der Marokkaner kann sich wohl noch jeder Europäer eine große Scheibe abschneiden!

    Viele Grüße
    David

  2. Amaryllis Rosenthal sagt:

    Hallo David, passt bloß auf, auf Euch unsere Reise nach Marocco war ca. 1962, aber ich werde diese Reise nie vergessen! Es war einfach nur unheimlich, wir wurden vor Einheimischen ganz drastich vor Verbrechern gewarnt, die die Touristen mit Krummsäbeln auf einsamen Straßen überfielen. Und pass auf Deine Freundlich auf, denn dort wurden damals viele Frauen einfach entführt und landeten nach Aussage von Einheimischen in irgend einem Harem.
    Kann ja sein, das das heute nicht mehr so gefährlich ist? Aber wir hatten damals einen persönlichen und schwer bewaffneten Leibwächter, der uns auf Geheiss der Firma, welche mein Mann geschäftlich besucht hat, überall zur Seite gestellt hat! Dieser schwer bewaffnete Mann musste mich sogar zu einem Strandausflug, (allerdings mit Pool davor) begleiten. Dadurch habe ich mir solche Ausflüge selber verboten und mein Mann natürlich auch. Also aufpassen! Schätzungsweise ist es dort überall gefährlich. Ich wünsche Euch viele Schutzengel! Ihr seid ja hoffentlich immer alle zusammen!? Liebe Grüße von der Nachbarin

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