#15 Blue Eye und die Südroute Theth-Shkoder

[03.10.2015]      Nach dem Ärger mit der Camping Free-Familie, verlassen wir etwas gefrustet Theth  in Richtung Nderlysaj, ~8 km südlich von Theth, dort soll es das „Blue Eye“ geben, eine wunderschöne Quelle in den Bergen von Theth.

 

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Wir durchfahren mit unserem Bus eine kleine Furt und schon sind wir auf der richtigen Strecke. Nach kurzer Zeit erreichen wir den kleinen Ort Nderlysaj, dort angekommen parken wir unseren Bus und packen unsere Sachen um das Blue Eye zu erwandern.

Kurze Zeit später kommt eine Frau zum Auto und schenkt uns 4 Walnüsse. Danach will sie mich zu einer alten Mühle führen (50 Meter entfernt), damit ich dort Fotos machen kann. Nach unserer letzten Erfahrung beim Camping Free, bin ich sehr vorsichtig, da ich das Gefühl habe gleich wieder abgezockt zu werden. Aber kurze Zeit später geh ich trotzdem mit, meine Bedenken waren unbegründet, sie zeigte mir mit ihrem Sohn die alte Mühle und verlangt nichts dafür.

Wir gehen los und verlaufen uns mehrmals, ich klettere auf einen großen Felsen und mache ein paar Fotos und verschaffe mir Überblick darüber wo wir lang müssen. Wir schlagen uns noch einige Zeit durch das Gestrüpp ehe wir endlich auf den richtigen Weg treffen.

Ein kleiner Tipp für alle die auch vor haben Albanien zu besuchen: Fahrt nicht gleich bei der ersten Möglichkeit ins Dorf. Einfach etwas weiter runterfahren, einen Bach überqueren und dann der Straße folgen. Rechts sieht man 2 verlassene große Gebäude. Auf diesem Weg kann man mit dem Auto noch ein gutes Stück weiter hoch Richtung Blue Eye fahren. Am Ende ist auch ein Parkplatz.

Blue Eye

Kurze Zeit später kommen wir an die Kaskaden des Flusses, sicherlich wunderschön, wenn hier etwas Wasser wäre. Es hat die letzten Wochen nicht geregnet und der Fluss ist fast komplett ausgetrocknet. Hier treffen wir wieder Guy („a guy called guy“) und Saphire, ein Pärchen aus Israel, die wir einen Tag zuvor schon bei dem Wasserfall getroffen haben. Sie sind auch auf dem Weg zum Blue Eye, ich unterhalte mich etwas mit Guy und erfahre, dass er Schmid in Israel ist und Messer herstellt. Wirklich schöne Sachen die er da macht. Die Beiden bleiben noch etwas bei den Kaskaden, wir gehen weiter in Richtung Blue Eye.

Auf dem Weg nach oben treffen wir mindestens 30 Leute die auf dem Rückweg sind. Wir befürchten schon das Schlimmste und machen uns auf eine große Menschenmasse gefasst. Nach c.a. einer Stunde wandern kommen wir endlich an. Zu unserer großen Überraschung sind wir alleine! Was für ein Glück. Das „Blue Eye“ hält was es verspricht, es ist wahnsinnig schön hier und wir sitzen erst mal da und genießen die Ruhe. Kurze Zeit später kommt der Besitzer eines Restaurants, oberhalb des Blue Eye und fragt uns ob wir was zu Essen und trinken wünschen. Leider sind wir dank Camping Free pleite, lehnen dankend ab und packen unsere Brotzeit aus.

Ich kann nicht ruhig sitzen bleiben und mache vor dem Essen noch ein paar Fotos, da ich befürchte, dass hier bald wieder die nächste Ladung Touristen ankommt.

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Kurze Zeit später kommen Guy und Saphire an. Es ist schon etwas später und wir beschließen wieder zurückzugehen, immerhin müssen wir für heute Nacht noch einen guten Platz zum schlafen finden. Kaum sind wir aufgestanden kommen uns mind. 15 Leute entgegen. Puhh, Glück gehabt! Besser kann man es nicht erwischen denken wir und wandern zurück zum Auto.

 

Von Theth nach Shkoder auf der Südroute

Die Piste ist hier in einem schlechten Zustand, aber wenn man es nicht eilig hat, auch kein Problem für unseren Bus. Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 10/kmh schleichen wir langsam Richtung Tal. Für die ganze Strecke sind 7-8 Stunden angegeben. Bald wird es dunkel und wir finden noch im Hellen einen tollen Platz nahe dem Fluß. Wir freuen uns schon auf morgen hier baden zu gehen, das Wasser ist turkis-blau und kristallklar.

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[04.10.2015]     Wir schlafen gut, bis es mitten in der Nacht anfängt stark zu regnen. Der Regen hält noch lange Zeit an und so fahren wir leider ohne ein Bad im Fluss weiter.

An dieser Stelle müssen wir noch etwas hinzufügen: Wir haben eine Woche später erfahren, dass man auf der Strecke Theth/Shkoder lieber nicht übernachten sollte. Aufgrund der Abgeschiedenheit der Dörfer von der Zivilisation soll es hier ein paar verrückte Leute geben (Zitat: „…sono animali.“). Wir haben allerdings nichts dergleichen festgestellt. 

Aber weiter im Text: Nach 4-7 Stunden (Auf so einer langen Reise schaut man irgendwie nicht mehr so oft auf die Uhr und hat keinen Überblick über die Zeit) sind wir gut durchgeschüttelt und erreichen endlich wieder Asphalt. Wir sind sehr froh darüber, obwohl die Fahrerei mir abseits der Straßen sehr viel Freude bereitet, ist es irgendwann genug! Das Gefühl auf der Straße  kann man kaum beschreiben, es kommt uns vor als ob wir mit unserem Bus über die Straße schweben. Geschwindigkeiten jenseits der 60 km/h kommen uns gefährlich schnell vor.

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Kurz vor Skhoder erreichen wir noch die Mesi-Brücke, kurz ein paar Fotos gemacht und danach zum zweiten Mal seit Beginn unserer Reise auf einen Campingplatz gefahren. Wieder Shkoder Lake Resort, es gibt hier nicht sehr viel Auswahl und wir waren ja dort sehr zufrieden. Duschen/Essen/Schlafen. Am nächsten Morgen geht es weiter nach Kukes und dann über eine Piste wieder Richtung Küste.

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5 Antworten

  1. paps sagt:

    Sappalot,die zersplitterte Hängebrücke….
    scheint mir der klassische Vorher/Nachhereffekt zu sein…
    Nachdem ihr drübergebrettert seit tut’s die Brücke nur noch für
    Schafe oder kleineres Getier….
    Ne Schmarrn,
    erinnert mich irgendwie an die marode Brücke bei den Florida Keys……

  2. GÖ-Dirk sagt:

    Vielleicht hattet ihr ja Glück und der Regen hat die „…sono animali.“ abgehalten.
    Weiterhin eine gute Reise.

    Dirk

  3. MA sagt:

    Na , bei dieser Reise werdet ihr ja sauber entschleunigt 😉
    Das Blue eye sieht richtig nach Blue eye aus -wunderschön!!
    Über die Hängebrücke zu fahrn war schon mutig ….
    Hoffentlich trefft ihr nie auf einen sono animali !!!! -> immer Schlüssel bereit haben um sofort fahren zu können ! Jaa, ich weiß, – die Mutter halt wieder …. Aber trotzdem bitte aufpassen !!
    Gute Reise weiterhin !
    Ps.: die Benachrichtigung für nen neuen Bericht mit Email hat geklappt – Supereinrichtung !

    • David sagt:

      Ne die Hângebrúcke sind wir nicht gefahren. Die haelt sicher nur paar Schafe oder ne Kuh aus:-) Ansonsten ist alles gut. Sind mittlerweile schon recht weit suedlich und fuehlen uns hier im land sehr sicher!

  1. 4. Mai 2017

    […] Ura e Mesit in der Nähe von Skhoder […]

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